September 2022 – Freude über Spendengelder für eine neue Veterinärstation

Im feucht-warmen, tropischen Regenwald von Nigeria und Kamerun leben sie noch: die Drills. Sie
sind eine der am höchst bedrohten Affenarten Afrikas.

Drills und ihren Lebensraum zu schützen, und das in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung vor Ort,
ist Ziel des Vereins „Rettet den Drill“ e.V.. Seit der Gründung im Jahr 2004 im Tierpark Nordhorn
kooperiert dabei der gemeinnützige Verein eng mit der NGO (Nichtregierungsorganisation)
„Pandrillus“, die insgesamt drei Stationen betreut – zwei in Nigeria und eine in Kamerun. Hier
werden verletzte oder beschlagnahmte Drills aufgenommen, tiermedizinisch versorgt und in
Gruppenverbände integriert. Die Betreuung erstreckt sich mittlerweile auf fast 700 Drills, wobei die
Chancen auf eine Wiederauswilderung dieser Tiere wegen der Zerstörung der Lebensräume und der
illegalen Jagd nach wie vor leider schlecht stehen.
„Im Augenblick geht es hauptsächlich darum, die adäquate Versorgung der Tiere vor Ort zu
gewährleisten“, so Kathrin Paulsen, 1. Vorsitzende von „Rettet den Drill e.V.“. Dazu gehört das
Sammeln von Spendengeldern in ganz Europa, um Gehälter, Futterkosten und Neuanschaffungen in
Afrika finanziell zu unterstützen.

Am 10.09. stellte Paulsen daher zusammen mit den anderen Vorstandsmitgliedern des Drillvereins
auf der 18. Jahreshauptversammlung im Grünen Zoo Wuppertal den Verein und seine Aktivitäten
ausführlich vor. Unter anderem erläuterte Vorstandsmitglied Dr. Heike Weber (Tierpark Nordhorn) in
einem bildreichen Vortrag den Bau einer Veterinärstation in den Afi Mountains. „Hier oben im
tropischen Regenwald Affen zu narkotisieren und zu behandeln ist an sich schon eine
Herausforderung“, erklärte sie. Bisher gab es aber nur einen alten Holztisch und offene Regale unter
einem Abdach. Mit einem Vorschuss von 6.000€ von „Rettet den Drill“ e.V. konnte nun vor einigen
Monaten endlich mit dem Bau eines richtigen Hauses begonnen werden. Fundamente wurden
gegossen, Wände gemauert und das Dach konnte bereits aufmontiert werden. Fehlen noch Fenster
und Türen, bevor die zwei Räume der neuen Veterinärstation, die zusammen eine Grundfläche von
ca. 60qm ergeben, eingerichtet werden können.

Bruno Hensel, Präsident des Zoo-Vereins Wuppertal e.V. sowie der Wuppertaler Zoodirektor Dr. Arne
Lawrenz waren sofort begeistert, als sie von dem Projekt hörten. So erhielt „Rettet den Drill“ e.V.
noch während der Jahreshauptversammlung einen Scheck über 3.000€ für das
Veterinärstationsprojekt in Nigeria. „Das ist ein Projekt, bei dem jedem die Notwendigkeit sofort ins
Auge springt“, so Hensel. Und Zoodirektor Lawrenz ergänzt: „Das passt genau in unser Konzept. Wir
halten Drills hier im Grünen Zoo Wuppertal und freuen uns sehr, zu dieser Art im Zoo auch ein
fantastisches Artenschutzprojekt in situ, also in Afrika, unterstützen zu können.“
Auch andere Zoos und Vereine unterstützen „Rettet den Drill“ e.V. seit Jahren durch Sach- und
Geldspenden. Vorneweg die Drillhaltenden Zoos in Deutschland, die allesamt auch Mitglieder im
Verein sind. Dieser ist übrigens auf der Jahreshauptversammlung um zwei auf insgesamt 206
Mitglieder angewachsen!

Auch der Tierpark Nordhorn ist Mitglied, obwohl hier keine Drills gezeigt werden. Der Familienzoo im
Grünen unterstützt den Verein „Rettet den Drill“ e.V. seit seiner Gründung intensiv. Er finanziert die
Buchhaltung des Vereins, die Vorstandsarbeit durch die Zookuratorin und Tierärztin Dr. Heike Weber,
übernimmt Auslagen wie z.B. Kontogebühren und beteiligt sich an Spendenaktionen. „Das
Drillprojekt ist unser einziges in situ Projekt im Ausland, das wir als Tierpark Nordhorn seit Jahren in
vielfältiger Form unterstützen“, so Weber. Im Natur-und Artenschutzzentrum hinter der Zooschule
gibt es daher ebenso wie in der Nähe der Jakobschafe auch einiges an Informationen zu den Drills
und „Rettet den Drill“e.V..
Mehr zum Drillverein und seinen Aktivitäten finden Sie auf www.rettet-den-drill.de

 

Bildunterschriften Fotos:
Die alte „Veterinärstation“ in den Afi Mountains, bestand aus einem Holztisch und offenen Regalen
unter einem Abdach. (Foto: Pandrillus)
Aufbau der neuen Veterinärstation in den Afi Mountains, Nigeria. (Foto: Pandrillus)
Die neue Station ist ein geschlossenes Gebäude mit zwei Räumen mit einer Grundfläche von
insgesamt ca. 60qm. Hier wird gerade das Dach montiert. (Foto: Pandrillus)
Mitglieder und Gäste von „Rettet den Drill“ e.V. auf der 18. Jahreshauptversammlung in der
Zooschule des Grünen Zoos Wuppertal. (Foto: Hauke Meyer)