09.06.2022 – Interessengemeinschaft Arbeitspferd e.V. gastiert drei Tage auf der großen Vechtewiese – am Sonntag zusätzlich Schafschur

Endlich ist es wieder soweit! Eigentlich rücken alle zwei Jahre für insgesamt drei Tage echte Schwergewichte im Tierpark Nordhorn an. Durch die coronabedingte Pause ist das letzte Gastspiel der Interessengemeinschaft Arbeitspferd (IGA) vier Jahre her – aber von Freitag, den 17. bis Sonntag den 19. Juni wird der Verein in diesem Jahr wieder im Familienzoo gastieren.

Die IGA wurde im Jahre 2001 gegründet. Der Verein ist vornehmlich im regionalen Raum der Grafschaft Bentheim tätig, wenngleich die Mitglieder aus einem großen Einzugsgebiet stammen. Satzungsgemäßer Zweck des Vereins ist die Erhaltung und Förderung des landwirtschaftlichen Kulturgutes Arbeitspferd und die Fähigkeit mit ihnen zu arbeiten. Zu diesem Zweck unterhält der Verein im Ortsteil Alte Piccardie in der Samtgemeinde Neuenhaus (Niedersachsen) eine Hofstelle, die ihren Ursprung bis in das Jahr 1677 dokumentieren kann. Vorrangiges Bestreben des Vereins ist es, einen nahezu authentischen Eindruck zu vermitteln vom bäuerlichen Leben und Arbeiten bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dabei wird ganz bewusst eine Verklärung vermieden von der vermeintlich “ach so guten alten Zeit”.

Im Tierpark Nordhorn passen Arbeitspferde thematisch optimal zur historischen „Vechtewelt“ mit ihrem Vechtebauernhof. Um den Zoobesuchern hier zeigen zu können was die Pferde vor allen Dingen in früherer Zeit auf den Höfen leisten mussten, ist die IGA mit etwa einem Dutzend Tieren und einem tollen Programm in der großen Vechtewiese. Die Vereinsmitglieder werden mit ihren Vierbeinern an den drei Tagen jeweils um 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr ganz verschiedene Dinge in der großen Vechtewiese präsentieren. Neben Arbeiten wie

dem Rücken von Holzstämmen, führt die IGA wieder ihre pferdegetriebene Tretmühle vor. Die Tiere laufen dabei auf einem schrägen Laufband und treiben so Säge und Holzspalter an. Die Tretmühle ist ein deutschlandweit einmaliges, von der Grafschafter Sparkassenstiftung gefördertes Gerät. Ein großer Arbeitsbereich für die fleißigen Vierbeiner war in früherer Zeit auch die Feldbearbeitung. Was heute mit großen Landmaschinen in Minuten erledigt wird, war in früherer Zeit eine kräftezehrende Arbeit für die vier- und zweibeinigen Landarbeiter. Auch aus diesem Arbeitsbereich werden Teile in die Vorführungen eingebunden.

Mit von der Partie ist auch in diesem Jahr wieder Schmied Daniel mit seiner Feldesse. Während auf einem Fahrrad für die Luftzufuhr kräftig in die Pedale getreten werden muss, schmiedet Daniel gegen einen kleinen Unkostenbeitrag kleine Andenken für die Kinder. Nach den Vorführungen werden natürlich auch wieder einige Pferde vor die Kutsche gespannt und Besucher können eine kostenpflichtige Kutschfahrt über die Wiese an der Vechte machen.

Während die IGA am Sonntag ihre letzten Auftritte im Zoo absolviert, müssen alle Schafe des Tierparks an diesem Tag am alten Betriebshof zum „Frisör“. Die Temperaturen steigen, der Sommer steht vor der Tür und deshalb muss die Wolle ab. Der Friese Lieuwe Bauke Regnerus hat dabei alle Hände voll zu tun, denn weit mehr als 100 Schafe verschiedener Rassen warten auf einen Termin bei ihm. Und das Beste ist – Zuschauen ist durchaus erwünscht. Der Eingang auf den Betriebshof befindet sich zwischen Futterküche und Ententeich. Sicherlich wird Lieuwe auch Gelegenheit finden das ein oder andere während der Arbeit zu erklären – wenn man ihn überhaupt versteht, denn zum einen ist er waschechter Friese und da sich die Schafe nach der Schur untereinander erst einmal nicht mehr erkennen und quasi neu finden müssen, wird es zudem ein ganz schönes Geblöke werden im Familienzoo.

Doppelt Programm also im Tierpark am Heseper Weg – Vorbeischauen lohnt sich!