Minister Althusmann: Mit 20 Millionen Euro wollen wir die wirtschaftlichen Folgen von Corona auf Zoos und Tierparks abmildern

Unter strengen Coronaauflagen kamen die niedersächsischen Zoos zum „1. Niedersächsischen Zootag“ in der vergangenen Woche im Tierpark Nordhorn zusammen. Neben den wichtigen Themen Artenschutz und Bildung stand bei dem Treffen der Vertreter der Zoos, Tierparks und Wildgehege natürlich vor allem das Thema Corona-Pandemie und deren Folgen auf der Tagesordnung. Auch in Niedersachsen sind die Zoos seit dem vergangenen Montag erneut geschlossen!

Minister Althusmann, der seine Teilnahme am Zootag aufgrund einer kurzfristig im Landtag einberufenen Sitzung absagen musste, lobte in seiner Botschaft die Arbeit der Zoos: „Es ist außerordentlich bedauerlich, dass Zoos und Tierparks erneut schließen müssen. Die niedersächsischen Zoos leisten eine wertvolle Aufgabe für unsere Gesellschaft – besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Mit ihrem Angebot sind sie ein wichtiger Anlaufpunkt und bieten den Kindern und deren Familien ein Stück Erholung in einem sehr geschützten Rahmen.“

Die von der Zoogemeinschaft aufgestellten Hygienekonzepte haben in den vergangenen Wochen nach dem Lockdown gezeigt, dass sie die Erwartung erfüllen und ein geregeltes Miteinander ermöglichen. Gerade für Kinder sei es wichtig, dass es Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung gebe, und das unter kontrollierten und schützenden Bedingungen, wie Zoos sie mit ihren Hygienekonzepten bieten könnten.

„Die jetzt beschlossenen, sehr massiven Einschränkungen sind die letzte mögliche Option. Wir haben uns diesen Schritt nicht leicht gemacht, sehen ihn aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens aber leider als notwendig,“ so der Wirtschaftsminister.

Insbesondere wirtschaftlich waren die niedersächsischen Zoos, die mit ihren rund 7 Millionen Besuchern zu den tagestouristisch stärksten Einrichtungen des Landes gehören, von der behördlich angeordneten Schließung im Frühjahr hart getroffen. „80.000 Besucher fehlen allein in den Tagen des Lockdown! Und ohne Besucher keine Einnahmen!“ stellt Zoodirektor Dr. Nils Kramer vom gastgebenden Tierpark Nordhorn, dem drittgrößten Zoo in Niedersachsen, fest. „Wir sind sehr froh, dass das Land Niedersachsen hier mit der „Zoohilfe“ Verantwortung übernommen hat und eng an der Seite seiner Zoos steht. Es ist das größte Hilfspaket aller Bundesländer!“

Angesichts des neuen Lockdowns mahnten die Vertreter auf dem „Niedersächsischen Zootag“ ein weiteres partnerschaftliches Miteinander zwischen Zoos und Wirtschaftsministerium an. „Im Lockdown haben wir sofort keine Besuchereinnahmen mehr! Unsere Ausgaben für Personal und Tiere können wir aber kaum reduzieren!“ so Andreas Casdorff, Direktor des größten niedersächsischen Zoos, dem Erlebniszoo Hannover.

Nils Kramer vom Tierpark Nordhorn stellte zudem fest: „Als Saisonbetrieb hat uns die komplette Schließung im Frühjahr hart getroffen. Wir haben als Verantwortliche sofort mit umfangreichen Sparmaßnahmen reagiert um Tiere und Arbeitsplätze zu sichern. Mit der „Zoohilfe“ erkennt das Land unsere eigenen Bemühungen an! Wir hoffen auch weiterhin auf die Unterstützung des Landes bei den anstehenden Herausforderungen, da uns der erneute Lockdown wiederum hart trifft. Zum Glück sind wir wenigstens in der Lage unseren direkt am Eingang liegenden Zooshop täglich zu öffnen, da beim aktuellen Lockdown der Einzelhandel nicht betroffen ist.“

Minister Althusmann erklärte: „„Die niedersächsischen Zoos leisten mit ihren Erhaltungszuchtprogrammen für gefährdete Tiere und als außerschulische Lernorte wertvolle Arbeit und haben außerdem eine hohe Bedeutung als Standort- und Wirtschaftsfaktoren. In der Corona-Krise sind Zoos, Tiergärten und Wildgehege besonders betroffen. Für mich stand daher sehr schnell fest, dass wir sie in dieser schwierigen Zeit nicht alleine lassen dürfen. Mit 20 Millionen Euro aus dem Zoo-Sonderprogramm des zweiten Nachtragshaushalts wollen wir die wirtschaftlichen Folgen abmildern und den wichtigen gesellschaftlichen Beitrag der Zoos sichern.“