Tierpark Nordhorn präsentiert Modell der geplanten Leopardenanlage

Am Freitagabend trafen sich rund 120 Mitglieder des Fördervereins des Tierpark Nordhorn zum alljährlichen Grillabend im Tierpark. Diese Gelegenheit ließ sich Zoodirektor Dr. Nils Kramer nicht nehmen, den anwesenden Gästen das erste Modell der geplanten Leopardenanlage zu präsentieren. Schließlich läuft bereits seit drei Jahren die „Leopardenkampagne“ des Fördervereins mit dem Ziel, einen ordentlichen Anteil an den benötigten Investitionsmitteln durch Spenden und Aktionen zu sammeln.

Nur noch rund 1200 Exemplare des Nordpersischen Leoparden gibt es in freier Wildbahn. Die Zoogemeinschaft setzt sich durch die Erhaltungszucht aktiv für deren Überleben ein. Mit dem bedeutenden Zuchterfolg bei den Nordhorner Leoparden, bei dem 2014 weltweit das erste Mal zwei Leopardenjungtiere mittels künstlicher Besamung in Nordhorn das Licht der Welt erblickten, ist auch die Forschung und Erhaltungszucht einen guten Schritt vorangekommen. An diesen Erfolg will der Tierpark auch in Zukunft anknüpfen.

„Ich bin glücklich, heute dieses Modell der neuen Leopardenanlage zu präsentieren!“ so der Tierparkleiter. „Wir haben die letzten Monate intensiv recherchiert, getüftelt und Ideen abgeklopft. Jetzt gehen wir in die nächste Phase!“

Es sind unzählige Aspekte, die in der Ideenphase in die Beratungen und Planungen mit einfließen. Allen voran natürlich die eigenen Erfahrungen mit der Leopardenhaltung, die Weiterentwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen, dann der Austausch innerhalb des europäischen Zuchtbuches, der Erfahrungsaustausch mit den leopardenhaltenden Kollegen, die Weiterentwicklung der sicherheitstechnischen Anlagen, die Arbeitsorganisation, die Art der Präsentation und vieles weitere mehr. Nachdem nun die wesentlichen Entscheidungen hierzu getroffen wurden, kann nicht nur ein erstes Modell der Öffentlichkeit präsentiert werden, sondern auch die konkrete Planungsphase und anschließende Bauphase angegangen werden.

„Der Tierpark möchte auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten, von daher wollen wir bei der Planung neben großzügigen Gehegen für die Elterntiere auch ausreichend Platz für mögliche Nachzuchten bauen!“ so Dr. Nils Kramer weiter.

Da Leoparden außer in der Paarungszeit strikte Einzelgänger sind, benötigt man bei einer Paarhaltung immer zwei separate Abteilungen. Die neue Anlage soll diese Aspekte der Erhaltungszucht berücksichtigen, immerhin gehört das Nordhorner Leopardenpaar zu den genetisch wertvollsten in Europa.

Mehr als 4mal so groß wie die bisherige Anlage ist deshalb der überplante Bereich auf der alten Afrikaanlage mitten im Zoo. Mit einer dem natürlichen Lebensraum der Tiere, dem Zagrosgebirge, nachempfundenen Gestaltung wird den Tieren ein naturnaher Lebensraum geschaffen und die Besucher können in diese Landschaft eintauchen und so noch mehr über Lebensweise und Verhalten der Tiere erfahren. Eine große Besucherplattform ermöglicht zudem Einblicke aus ganz verschiedenen Perspektiven.

Denn die neue Anlage wird den kletterfreudigen Tieren eine Nutzung der drei Dimensionen ermöglichen. Baumstämme und Bäume laden zum klettern, kratzen und zum Ausguck ein. In Zukunft sollen sich Mensch und Tier auch in mehreren Metern Höhe begegnen können. Da man jetzt erst in die konkrete Umsetzungsphase einsteigt, kann noch keine abschließende Höhe der Investitionen angegeben werden. Eine erste vorsichtige Kostenschätzung geht aber von rund 800.000 Euro aus.

Die Anlage ist damit eine der aufwendigsten, die bisher im Nordhorner Familienzoo errichtet wurden. Wenn die Witterung und der weitere Planungsfortschritt wie bisher mitspielen, soll um den Jahreswechsel mit ersten Baumaßnahmen begonnen werden. Dank der letzten sehr guten Jahre im Tierpark stehen erste Mittel zur Umsetzung bereit, so Kramer. „Wir hoffen natürlich auf weiterhin große Unterstützung durch die Besucher und den Förderverein!“

Diese Unterstützung sicherte die Vorsitzende des Fördervereins Lilo Hilkenbach dann auch gleich zu. „Wir werben und sammeln fleißig weiter! Im nächsten Jahr hat der Förderverein 25jähriges Jubiläum, anlässlich dieses Ereignisses kann der Tierpark fest mit unserer Unterstützung und natürlich auch mit einer größeren Spende rechnen!“ Sehr erfreut über die Entwicklung des Tierparks und die Präsentation des Modells der neuen Leopardenanalage waren auch der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung des Tierparks,

Erster Kreisrat Uwe Fietzek, und der Nordhorner Bürgermeister Thomas Berling. Fietzek betonte: „Mit dem Neubau der Leopardenanlage schlägt der Tierpark ein neues Kapitel auf! Ich danke dem Förderverein für sein großes Engagement!“ Als Zeichen seiner eigenen Unterstützung wurde der erste Kreisrat noch am gleichen Abend Mitglied im Förderverein.

Bürgermeister Thomas Berling freute sich über die jüngste Entwicklung: „Der Tierpark ist ein Magnet und Markenzeichen für Nordhorn! Als Stadt unterstützen wir den Tierpark nach Kräften! Wir freuen uns über diese Entwicklung.“