GN Kindergeschichte von Dr. Heike Weber.

Schaben sind richtig spannende Tiere.

Das glaubst du nicht? Dann schau dir unsere Fauchschaben im Haus gegenüber von den Seehunden einmal genau an und lies weiter.
Schaben gehören zu den Insekten wie zum Beispiel auch Fliegen oder Ameisen. Über eine Million verschiedene Insektenarten gibt es auf der Welt! Die meisten Menschen finden Schaben nicht schön und wir hören häufig: „Iiiihhh, Kakerlaken“. In südlichen Ländern, wo diese Tiere freilebend vorkommen, werden sie nämlich Kakerlaken genannt. Sie sind nachtaktiv, können nicht fliegen, laufen aber gerne in die warmen Häuser und Wohnungen der Menschen. Dort finden sie unter Schränken und in Ritzen gute Tagesverstecke und nachts leckeres Futter. Denn meist steht überall etwas rum, was Schaben gerne fressen: zum Beispiel Haferflocken, Obst, Gemüse, aber auch Hundeoder Katzenfutter. Essensreste fast jeglicher Art sind für Schaben ein Festschmaus. Sie fühlen sich bei den Menschen sehr wohl. Andersrum ist es nicht so. Menschen mögen Schaben nicht in ihren Wohnungen. Schaben sind zwar ungefährlich, aber es ist nicht so angenehm, wenn sie nachts durch die Gegend laufen und das Essen anknabbern. Man kann sie allerdings gut und einfach in einem Terrarium halten und dort beobachten. Fängt man mit einem Päarchen an, also einem Männchen und einem Weibchen, hat man nach einem Jahr ganz viele. Schaben vermehren sich unglaublich schnell. Die Entwicklung der Jungtiere ist total spannend. Das Weibchen legt kleine Eier, die alle aneinanderkleben. Dieses Eipaket bewahrt die Mutter in einer Art Falte oder Tasche am hinteren Ende ihres Körpers auf. Sie trägt die Eier also immer mit sich rum. Nach ungefähr zwei Monaten schlüpfen die Jungtiere, die man Nymphen nennt. Sie sind noch sehr klein, wachsen aber schnell. Durch das schnelle Wachstum wird ihnen ihre Haut immer wieder zu eng und die stoßen sie dann ab. Den Vorgang nennt man Häutung. Insgesamt sechs Mal häuten sich die Jungtiere in den ersten 10 Monaten ihres Lebens. Da Schaben lebenslang wachsen, kommt es auch später noch zu weiteren Häutungen. Aber eben nicht so schnell und oft hintereinander wie im Jugendalter. Nach jeder Häutung sind die Schaben erst weiß und fühlen sich ganz weich an. Nach und nach wird ihr Panzer dann wieder hart und braun. Ganz spannend ist auch, dass Schaben lange ohne Nahrung auskommen können. Fasten ist für sie gar kein Problem. Gibt es dann wieder Futter, können sie in kurzer Zeit die Hälfte ihres eigenen Körpergewichtes fressen. Wiege dich mal und rechne aus, wie viel Kilogramm die Hälfte deines Körpergewichtes ist. Wie groß wäre der Schokoladenstapel, den du dann essen müsstest?