März 2023 – Arbeitsschwerpunkte für die Grafschaft und das Emsland beraten

Ende letzten Jahres konnte die „Ökologische Station Grafschaft Bentheim/Emsland-Süd“ (ÖGE) dank des positiven Förderbescheids des Landes Niedersachsen die Arbeit aufnehmen. Nun fand auch der erste sogenannte Stationstisch statt. Etwa 50 Vertreter verschiedener Institutionen, Vereine und Verbände fanden den Weg in den Tierpark Nordhorn, um einen informativen und kreativen Abend zu erleben. Neben dem Austausch über die Arbeitsweise der ÖGE stand vor allem die Diskussion über die zukünftigen Schwerpunkte und entsprechende Maßnahmen im Mittelpunkt.
In seiner Begrüßung stellte der ÖGE-Vorsitzende Dr. Nils Kramer noch einmal die Bedeutung des Stationstisches für die Ökologische Station heraus. „Ganz im Sinne des Niedersächsischen Weges ist der Stationstisch das zentrale Informations- und Diskussionselement, wo die verschiedenen Akteure miteinander diskutieren und um Lösungsideen ringen sollen! Hier findet der Austausch statt.“ Er betonte, dass die ÖGE dabei helfen könne, die vielen Aktivitäten im Arten- und Naturschutz in der Region noch besser zu vernetzen und zu unterstützen.
Aus diesem Grund waren auch viele Vertreter aus Arten- und Naturschutz sowie Jägerschaft, Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Behörden, etc. der Einladung gefolgt und nahmen rege am Austausch teil.„Artenkenntnis ist das übergeordnete Ziel!“ bekräftigt Kirstin Meyer, zweite Vorsitzende der ÖGE, als sie die Struktur der ÖGE vorstellte. „Die ÖGE soll Beraterin und Begleiterin sowie Wegweiserin sein und das Netzwerk unterstützen!“ Zuständig ist die ÖGE dabei vor allem für die 45 Schutzgebiete in der Grafschaft und dem südlichen Emsland, die zusammen ungefähr eine Fläche von 40.000 Hektar haben.

Planung in Input – an den Stationstischen wurde informiert

Johannes Weise, wissenschaftlicher Leiter der Station, stellte im Anschluss die Arbeitsschwerpunkte in diesem Jahr vor. Ein Großteil der Arbeitsstunden ist dabei für die Kartierung und Erfassung von Vogelbeständen vorgesehen. Ebenso sollen die Vorkommen von seltenen Libellen und Amphibien sowie Reptilien untersucht werden.
Neben der Kartierung von Tieren stehen aber auch Mittel für konkrete Verbesserungen von Lebensräumen zur Verfügung. So werden bereits in diesem Jahr Maßnahmen für den Moorschutz im Groß Fullener Moor, Lebensraumverbesserungen in der Itterbecker Heide oder der Wacholderheide bei Lingen durchgeführt.
In vier Arbeitsgruppen zu den Themen Wald und Forstwirtschaft, Moore und Heiden, Auen und Fließgewässer sowie Offenland und Landwirtschaft wurden von allen Teilnehmern des Stationstisches die Schwerpunktthemen der kommenden Jahre entwickelt. Neben Chancen und Defiziten für die einzelnen Schutzgebiete ging es vor allem darum, mögliche gemeinsame Ziele und dafür notwendige Maßnahmen zu entwickeln. Die Ergebnisse sollen in den Arbeitsplan der ÖGE einfließen.
Deutlich wurde, dass insbesondere die Vernetzung und der Informationsaustausch über Institutionsgrenzen hinaus sehr wertvoll ist und unbedingt wiederholt werden soll. Dazu wird bereits im Herbst dieses Jahres, beim nächsten Stationstisch der ÖGE, die Gelegenheit sein.

 

Fotos: Franz Frieling