Dezember 2020 – Ein neuer Nachbar für Waldbisons, Pekaris und Präriehunde im Tierpark Nordhorn – ohne Pfoten, Fell und Federn, dafür im Sommer mit schattenspendendem Laub: Am Freitag hat die Regionalgruppe Emsland-Grafschaft Bentheim der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) gemeinsam mit Tierparkleiter Dr. Nils Kramer und Baumpfleger Michael Surmann eine Robinie am Bisongehege gepflanzt.

Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Baumart war im Herbst 2019 zum „Baum des Jahres 2020“ ernannt worden (die GN berichteten). Vor allem für den städtischen Bereich wird sie aufgrund ihrer robusten Natur als Baum der Zukunft gehandelt, wenngleich die Robinie ein ähnlich invasives Potential wie die Spätblühende Traubenkirsche aufweist. In hiesigen Wäldern ist die auch Scheinakazie genannte Baumart bislang kaum vertreten, während sie beispielsweise in Brandenburg häufiger anzutreffen ist und nicht selten begleitend an Bahndämmen wächst.

„Der Tierpark ist ein idealer Standort für unseren Baum, hier hat man die Robinie immer im Blick“, sind sich die Mitglieder der DDG einig. Im vergangenen Jahr hatte die Regionalgruppe erstmals einen „Baum des Jahres“ in der Grafschaft gepflanzt. In Zusammenarbeit mit der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und dem Bronzezeithof Uelsen konnte auf einer Weide in der Nähe des Bronzezeithofes eine Flatterulme gesetzt werden. Die Mitglieder der DDG eint neben ihrem großen Interesse für Bäume und Sträucher auch der Gedanke, möglichst viele Menschen für Natur und Umwelt zu begeistern.

Für den Standort der Robinie war mit dem Tierpark Nordhorn schnell ein entsprechender Partner gefunden, der zudem in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen feiert. „Der Tierpark legt viel Wert auf die beiden Namensbestandteile ‚Tier‘ und ‚Park‘. Die Gestaltung unserer Anlagen ist uns sehr wichtig und soll auch nach Möglichkeit immer zu den Bewohnern passen“, erklärt Tierparkleiter Dr. Nils Kramer. Wie die Robinie stammen auch die Waldbisons, Präriehunde und Pekaris aus Nordamerika – der rund 10 Jahre alte Baum befindet sich also in vertrauter Nachbarschaft wieder.

Im Vorfeld hatten Mitarbeiter des Tierparks eine Pflanzgrube ausgehoben, sodass Michael Surman und sein Mitarbeiter Sven Imperial die Robinie zügig an ihrem neuen Platz fachmännisch setzen konnten. Surmann ist im Emsland und der Grafschaft mit einem eigenen Unternehmen als Baumpfleger tätig und hat den Baum in diesem Jahr gestiftet. Charakteristisch für die gepflanzte Robinie der Sorte Frisia ist ihr gold-gelbes Laub, dass ihr auch den Namen Gold-Robinie eingebracht hat.

Für 2021 wurde der Ilex, auch Stechpalme genannt, zum „Baum des Jahres“ ausgerufen. Geht es nach der Regionalgruppe Emsland-Grafschaft Bentheim der DDG, soll auch im kommenden Jahr wieder ein entsprechender Baum in einem der beiden Landkreise gepflanzt werden.

Quelle: Grafschafter Nachrichten / C. Hesebeck
Foto: Franz Frieling