Beitrag vom 20.10.2024
Warum es immer leerer auf unseren Feldern wird
Aus dem hohen Gras lugt nur ein langer Hals hervor mit einem langen, gebogenen Schnabel – leider nur noch ein sehr seltener Anblick auf den Wiesen und Feldern der Grafschaft. Der Große Brachvogel hat stark zu kämpfen mit der Art, wie wir unsere Kulturlandschaft gestalten. Der in den letzten Jahrzehnten rückläufige Bruterfolg der großen Wiesenvögel ist der wohl entscheidendste Grund für den Rückgang der Art in Deutschland. Brachvögel kehren in der Regel im Frühjahr in die Region zurück, in der sie selbst geschlüpft sind. Je weniger Küken auf deutschen Flächen schlüpfen und die kritische Jungvogelzeit überstehen, desto weniger kehren auch in den Folgejahren hierher zurück. Der Große Brachvogel steht heute vor mehreren großen Herausforderungen und es ist mehr als nötig, ihn so gut wir können mit verschiedenen Schutzmaßnahmen zu unterstützen!
Als Brutflächen bevorzugen Brachvögel offene, vernässte Flächen mit weiter Sicht. Durch die intensive Landnutzung werden diese Flächen immer seltener oder auch sehr häufig bearbeitet. Die Felder, die die Tiere häufig als Ausweichflächen verwenden, werden in einer empfindlichen Zeit gemäht, eine Gefahr für die im hohen Gras versteckten Gelege. Statt der zeitgleichen Mahd auf allen Grünflächen wäre eine schachbrettartige Bearbeitung ideal. So hätten die Vögel während der Brut geschützte Räume. Diese Praxis wird bisher aber leider kaum praktiziert. Insektensterben, das unter anderem durch den Einsatz von Pestiziden beschleunigt wird, trifft die Art ebenfalls, da Insekten die Hauptnahrungsquelle sowohl für Altvögel als auch für den Nachwuchs bilden. Zu allem Überfluss ersticken Fressfeinde manche neue Brachvogelgeneration im Keim. Auch in bereits eingerichteten Schutzgebieten fallen Küken, aber vor allem auch Gelege Fuchs, Marder, Bussard und Co zum Opfer. Das Errichten von schwach stromführenden Litzenzäunen als Einfriedung von Brutschutzgebieten kann die Gelege schützen. Allerdings sind dafür regelmäßige Kontrollen und die Pflege der Zäune erforderlich, was wiederum viel Zeit benötigt und meist ehrenamtliche Arbeit erforderlich macht. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum setzt sich der Tierpark Nordhorn seit 1999 für den Schutz des Großen Brachvogels ein.
Mehr Informationen zum Brachvogelschutz gibt es unter: https://www.tierpark-nordhorn.de/brachvogel-schutz…/