Beitrag vom 10. Januar 2025
Unsere Reise durch 2024: Fast 1.000 Tiere erfolgreich ausgewildert.
Klein, aber oho! Sie sind winzig, schwarz und haben sechs Beine – die Rede ist natürlich nicht von großen Säugetieren, sondern von kleinen Feldgrillen. Leider ist diese Art im Nordwesten Deutschlands vom Aussterben bedroht. Während südlich des Mains das typische Zirpen noch zu hören ist, ist der Gesang der Feldgrille hier nahezu verstummt. Da die Tiere nicht flugfähig sind, können sie verloren gegangene Lebensräume nicht von selbst zurückerobern.
Im Naturschutzgebiet Tillenberge bieten sich jedoch ideale Bedingungen für eine Wiederansiedlung. Eine Lebensraumanalyse und Bestandsaufnahme gemeinsam mit der UNB Grafschaft Bentheim und der Ökologischen Station ergab, dass die Wacholderheide zwar perfekte Voraussetzungen für die Feldgrille bietet, vor Ort jedoch keine Population mehr existiert.
Bereits seit 2022 engagieren wir uns für die Wiederansiedlung der Feldgrille. So konnten in einem Projekt im Münsterland erfolgreich Tiere aus unserer Zucht ausgewildert werden. Nun haben wir dieses Vorhaben auch in der Grafschaft Bentheim auf niedersächsischer Seite umgesetzt.
Im vergangenen Jahr konnten etwa 1.000 Larven im Naturschutzgebiet Heiliges Meer bei Hopsten angesiedelt werden. Dieses Jahr wurde ein ähnlicher Erfolg erzielt: Weitere 1.000 Larven wurden gezüchtet und bilden nun die Grundlage für eine sich selbst reproduzierende Population im Naturschutzgebiet Tillenberge.
Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum ist der Schutz bedrohter Arten für uns eine zentrale Aufgabe. Gemeinsam mit unseren tierischen Naturschützern pflegen wir etwa 170 Hektar wertvolle Lebensräume wie Hochmoore, Hutewälder und Wacholderheiden. Ob weltweit oder direkt vor unserer Haustür – wir setzen uns dafür ein, Lebensräume zu bewahren. 

Um die Nachhaltigkeit des Projekts sicherzustellen, werden auch in diesem Jahr wieder Feldgrillen gezüchtet und in Tillenberge ausgewildert – begleitet von einem wissenschaftlichen Monitoring.