März 2025 – Ganz traditionell mit Richt“krone“, Richtspruch und anschließendem Zerschmettern des Glases wurde am Montag auf der Baustelle für die neue Leopardenanlage das Richtfest gefeiert.
Zoodirektor Dr. Nils Kramer bedankte sich als Bauherr zusammen mit Bürgermeister Thomas Berling und Landrat Uwe Fietzek bei allen Beteiligten, insbesondere natürlich den Handwerksfirmen, die zum Gelingen dieses Projektes beitragen. Dreimal kräftig „Hoch“ ertönte es deshalb auch zum Abschluss des Richtspruches, der von Polier Jan Laszewski vom Bauunternehmen Veenhuis vorgetragen wurde, von den versammelten Gästen, um die Planer und Architekten, die Handwerker und den Bauherrn zu ehren.
„Wir bauen hier eine für den Tierpark und den Artenschutz zukunftsweisende Anlage!“ betonte Zoodirektor Dr. Nils Kramer.
Er unterstrich, dass durch diese große Investition sowohl die Tierhaltung ganz im Sinne des Arterhalts weiterentwickelt, als auch das Bekenntnis zur Rolle eines wissenschaftlich geführten Zoos mit exotischer Tierhaltung deutlich wird. Auch Bürgermeister Thomas Berling betonte, dass der Mix aus einer großen regionalen Themenwelt und klassischer Zootierhaltung den Reiz des Nordhorner Familienzoo ausmache. Landrat Uwe Fietzek unterstrich, wie wichtig es für den Tierpark sei, sich ständig weiter zu entwickeln und neue Baustellen zu haben. Dies sei ein echtes Nordhorner Erfolgsmodell. Insgesamt rund 2,7 Millionen Euro investiert der Tierpark in diese neue Anlage, die nach einer Bauzeit von rund 2,5 Jahren fertig sein soll.
„Aktuell liegen wir gut in der Zeit! Wir hoffen, dass wir dieses Tempo weiter halten können,“ so Kramer.
Während des Richtfestes konnten sich die Gäste bereits einen Eindruck von den Ausmaßen der zukünftigen großzügigen Innenanlage machen. Besonders durch die mehrere Meter hohen Decken ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Als gute Kletterer sollen die Leoparden auch in den Innenställen dank verschiedener Klettermöglichkeiten die ganze Raumhöhe nutzen können. Mit dem Bau der neuen Leopardenanlage engagiert der Tierpark sich stark in der Erhaltungszucht, denn der Amurleopard ist die am stärksten gefährdete Großkatze der Welt. Nur noch knapp 100 Tiere gibt es im ursprünglichen Lebensraum.
„Als Zoos haben wir eine unersetzliche Archefunktion – wir tragen die Verantwortung für das Überleben dieser Tiere und daher engagieren wir uns hier so stark!“ so Kramer über die Bedeutung für den Artenschutz.
Alle Tiere der Zoos werden im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) koordiniert, so dass ein vitaler Bestand erhalten bleibt. Nach der Fertigstellung der Anlage will sich auch der Tierpark Nordhorn wieder an der Erhaltungszucht dieser vom Aussterben bedrohten Tiere beteiligen und an alte Erfolge anknüpfen. Bereits 2014 erblickten dank intensiver Forschung in Nordhorn zum ersten Mal weltweit zwei Leopardenjunge mittels künstlicher Besamung das Licht der Welt.
Nach dem Richtschmaus wurde die Arbeit auf der Baustelle gleich wieder aufgenommen. Kaum waren die Gäste verschwunden, rollten die Bagger an, um den nächsten Bauabschnitt für die Leopardenanlage zu erschließen. Amurleopard Baikal weilt derzeit auf „Liebesurlaub“ in Tschechien. Er soll der erste Bewohner der neuen Leopardenanlage in Nordhorn werden.
Bildunterschriften (Fotos Franz Frieling):
Die Übergabe des niedergeschriebenen Richtspruches übernahm Erwin Veenhuis (2. von links). Er überreichte ihn an Dr. Nils Kramer, Bürgermeister Thomas Berling (links) und Landrat Uwe Fietzek (rechts).
Der Richtspruch wurde von Polier Jan Laszewski (rechts) vom Bauunternehmen Veenhuis verkündet.
Amurleopard Baikal