Drei Leoparden Projekte konnten durch “Zootier des Jahres 2016” erfolgreich befördert werden

Die Kampagne „Zootier des Jahres 2016“ ist nun abgeschlossen und war sehr erfolgreich. Die neue Zoosaison steht vor der Tür und so verabschiedet sich das Zootier des Jahres 2016 der Leopard macht Platz für das neue, auf Hilfe angewiesen „Zootier des Jahres 2017“, welches am 28. April 2017 bekannt gegeben wird.

Über das vergangene Jahr konnten drei Leoparden-Projekte mit knapp 60.000 Euro befördert werden. Mit diesen Geldern wurde von den jeweiligen Projekten zusätzliches Material, wie Wildtierkameras, Fahrzeuge oder GPS Halsbänder, finanziert, welches über das „Zootier“-Jahr hinaus weiter besteht und großen Nutzen für die Projekte bringt.

 

Projekt Iran:

Mittels Kotprobenanalysen konnte das Beutesprektrum der Persischen Leoparden im Iran festgestellt werden, was unter anderem Aufschluss über die Konflikte zwischen Menschen (Nutztiere als Beute) und Leoparden gibt. In Zusammenarbeit mit Wildrangern vor Ort wurden in Tandoureh und Bafq weitere Kamerafallen installiert. Die Kameras brachten über 1000 Leopardenbilder, was Auskunft über die Populationsdichte bzw. –zusammensetzung in diesen zwei neuen Gebieten gab.

Konflikte zwischen Menschen und Leoparden stellen eine große Gefahr für die Tiere dar, weil immer wieder Leoparden erschossen oder verletzt werden. Das Projekt-Team hat mittlerweile sechs Leoparden mit GPS-Halsbändern ausgestattet. Das ermöglicht eine Überwachung der Wildkatzen und gibt Informationen an welchen Orten es außerhalb der Schutzgebiete zu Mensch-Tier Konflikten kommt. Durch dieses Wissen kann dementsprechend reagiert werden, bevor Menschen oder Tiere zu Schaden kommen. Auch die Zusammenarbeit mit ehemaligen Wilderern erwies sich als sehr erfolgreich für das Projekt.

 

Projekt Java:

Auch auf Java wird Pionierarbeit geleistet, da keinerlei Informationen über die Leopardenpopulation existieren. Zunächst gilt es per Kamerafallen die  Leopardenpopulation zu erfassen und mittels Untersuchungen von Kotproben Aussagen über deren Beutetiere zu erlangen. Bis Februar dieses Jahres konnten 20 Kamerafallen im Gunung Sawal Wildlife Reserve angebracht und Daten erhoben werden.

Ebenso wurde Kontakt mit der örtlichen Bevölkerung, den Parkrangern, sowie verschiedenen lokalen Organisationen aufgebaut, aus denen neue Erkenntnisse über die Angewohnheiten der Wildkatzen und den daraus resultierenden Konflikten vor Ort gewonnen werden. Anhand verstärkter Aufklärung der Bevölkerung soll eine Bedrohung für die Leoparden durch den Menschen minimiert und hilfreiche Ratschläge für das nicht immer komplikationsfreie Zusammenleben mit den gefährdeten Wildkatzen gegeben werden.

Nach Auswertung der Fotos konnten insgesamt 6 Leoparden an 5 verschiedenen Orten im Reservat erfasst werden. Darüber hinaus wurden 17 weitere Tierarten identifiziert, von denen 12 potenzielle Beutetiere für den Javaleoparden darstellen.

Leider wurden über die Kamerafallen auch einige Fälle von Wilderei mit Hunden und das Sammeln von Rattansamen im Reservat dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Weiterführung der Untersuchung und die Aufklärung und Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Bevölkerung ist.

 

Zoo Projekte:

Nicht nur die Projektteams vor Ort waren erfolgreich, auch die Mitarbeiter der deutschsprachigen Zoos waren fleißig. Es fanden viele Aktionen und Informationstage zum Zootier des Jahres statt, was auf eine sehr positive Resonanz bei den Besuchern stieß.

Genau diese Verknüpfung zwischen in-situ und ex-situ Artenschutz macht die Kampagne des „Zootier des Jahres“ aus. Es soll für Besucher die positive und wertvolle Zusammenarbeit zwischen Zoos und Artenschutzprojekten vor Ort darstellen und zeigen, dass zoologische Gärten schon lange keine reinen Ausstellungen mehr sind, sondern immer enger korrespondieren und zusammen einen großen Beitrag zum Artenschutz leisten. Sei es durch gesammelte Spenden, Arterhaltungs-Zuchtprogramme oder die Sensibilisierung der Besucher für diese Themen.