Interessengemeinschaft Arbeitspferd e.V. gastiert drei Tage zu Gast auf der großen Vechtewiese im Tierpark Nordhorn

Endlich ist es wieder soweit! Alle zwei Jahre rücken drei Tage lang echte Schwergewichte im Tierpark Nordhorn an. In diesem Jahr wird die Interessengemeinschaft Arbeitspferd (IGA) von Freitag, den 20. bis Sonntag den 22. April im Familienzoo gastieren. Dass ein Arbeitspferd dabei nicht immer ein großes, stattliches Kaltblutpferd sein muss, zeigen Mitglieder des Vereis zum Beispiel mit kleinen Shetlandponys. Thematisch gehören Arbeitspferde zum historischen Vechtebauernhof dazu. Für eine dauerhafte Haltung im Tierpark reichen jedoch Weideflächen und Arbeitskraft nicht aus. Um den Zoobesuchern dennoch zeigen zu können was die Pferde vor allen Dingen in früherer Zeit auf den Höfen leisten mussten, ist die IGA mit mehr als einem Dutzend Tieren und einem tollen Programm für einige Tage wieder zu Gast in Nordhorn.

Die IGA wurde im Jahre 2001 gegründet. Der Verein ist vornehmlich im regionalen Raum der Grafschaft Bentheim tätig, wenngleich die mehr als 30 Mitglieder aus einem großen Einzugsgebiet stammen. Satzungsgemäßer Zweck des Vereins ist die Erhaltung und Förderung des landwirtschaftlichen Kulturgutes Arbeitspferd und die Fähigkeit mit ihnen zu arbeiten. Zu diesem Zweck unterhält der Verein im Ortsteil Alte Piccardie in der Samtgemeinde Neuenhaus (Niedersachsen) eine Hofstelle, die ihren Ursprung bis in das Jahr 1677 dokumentieren kann. Vorrangiges Bestreben des Vereins ist es, einen nahezu authentischen Eindruck zu vermitteln vom bäuerlichen Leben und Arbeiten bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dabei wird ganz bewusst eine Verklärung vermieden von der vermeintlich “ach so guten alten Zeit”.

Im Tierpark Nordhorn werden die Vereinsmitglieder mit ihren Vierbeinern an den drei Tagen jeweils um 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr ganz verschiedene Dinge in der großen Vechtewiese präsentieren. Neben Arbeiten wie dem Rücken von Holzstämmen, führt die IGA wieder ihre pferdegetriebene Tretmühle vor. Die Tiere laufen dabei auf einem schrägen Laufband und treiben so eine Säge und zwei Holzspaltern an. Die Tretmühle ist ein deutschlandweit einmaliges, von der Grafschafter Sparkassenstiftung gefördertes Gerät. Mit dabei ist auch wieder ein Göpelwerk. Die Pferde treiben damit ein Heugebläse an. Die Kinder können unter Aufsicht helfen das trockene Gras in die Maschine einzuwerfen. Bei gutem Wetter landet es direkt in einer Heu-Hüpfburg für die kleinen Zoobesucher. Ein großer Arbeitsbereich für die fleißigen Vierbeiner war in früherer Zeit auch die Feldbearbeitung vom Pflügen bis zum Aussäen. Was heute mit riesigen Landmaschinen in Minuten erledigt wird, war in früherer Zeit eine kräftezehrende Arbeit für die vier- und zweibeinigen Landarbeiter. Für die Demonstration hat der Familienzoo in diesem Jahr einen Teil der Schweinewiese zur Verfügung gestellt.

Mit von der Partie ist auch in diesem Jahr wieder Hufschmied Daniel mit seiner Feldesse. Während auf einem Fahrrad für die Luftzufuhr kräftig in die Pedale getreten werden muss, schmiedet Daniel gegen einen kleinen Unkostenbeitrag kleine Andenken für die Kinder. Nach den Vorführungen werden natürlich auch wieder einige Pferde vor die Kutsche gespannt und Besucher können eine kostenpflichtige Kutschfahrt über die Wiese an der Vechte machen. Erstmals mit von der Partie ist am Samstag und Sonntag der Ponyhof Niers vom Twist. In den Pausen zwischen den Vorstellungen können die Kinder hier gegen kleines Entgelt Ponyreiten. Vorbeischauen lohnt sich also!

 

Foto: Franz Frieling