Mehr als 23.000 Euro für die Naturschutzarbeit übergeben

Mit einem großen Schafauftrieb und einem leckeren Heideimbiss wurde am vergangenen Freitag der Start der Weidesaison im Wacholderhain Bardel gefeiert. Die rund 180 Schafe des Tierpark Nordhorn haben die Ablammzeit im dortigen Stall verbracht und konnten nun vom Revierleiter und Schäfer Henning Meyer und seinem Team samt Hund Freckels in die Wacholderheide am Kloster Bardel entlassen werden. Hier leisten die Schafe wertvolle Naturschutzarbeit, da der Tierpark Nordhorn als regionales Arten- und Naturschutzzentrum verschiedene Naturschutzflächen betreut.

Zum ersten Mal sind die Lämmer im Ablammstall am Kloster Bardel zur Welt gekommen. In den vergangenen Monaten wurde unter Anleitung der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim das Landschaftsschutzgebiet „Wacholderhain am Kloster Bardel“ ökologisch aufgewertet. Die wertvollen Heideflächen und noch vorhandene Wacholder wurden großflächig freigestellt. Nun sollen die Schafe und Ziegen des Tierparks das Erreichte sichern und mit ihrem Verbiss der Heide eine Chance zur Entwicklung geben.

Zahlreiche Gäste und Vertreter von Stadt, Landkreis, den Schafzüchtern und Aktiven im Naturschutz trafen sich auf Einladung des Tierparks in Bardel um sich über die Naturschutzarbeit zu informieren. Höhepunkt war die Ankündigung der Feinbrennerei Sasse, die Naturschutzarbeit in der Wacholderheide in diesem Jahr mit einem Betrag von 23.385,83 Euro unterstützen zu wollen. Das Geld fließt in einen Sonderfond der Naturschutzstiftung und soll zum Erhalt dieser wertvollen Naturschutzlandschaft beitragen.

Von jedem verkauften Liter „Grafschafter Kräuterwacholder“ der Feinbrennerei Sasse fließt jeweils ein Euro in die Naturschutzarbeit. Die Mitarbeiter des Tierpark und des Blekkerhofes in Uelsen sammeln dabei die Wacholderbeeren in den Grafschafter Naturschutzgebieten.

„Die sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Naturschutzarbeit in der Grafschaft Bentheim macht uns so erfolgreich!“ unterstrich Kreisrat Dr. Michael Kiehl.

„Wir sind stolz auch in diesem Jahr eine so große Summe für den Naturschutz bereit stellen zu können!“ verkündete Friedhelm Egbert von der Feinbrennerei Sasse voller Freude beim diesjährigen Schafauftrieb. „Mit einem guten Konzept und einem guten Produkt lässt sich eine regionale Spezialität gut mit dem Naturschutz vor Ort verbinden!“

Die Bedeutung des Lernortes Wachholderhain für die Schüler des Missionsgymnasiums Bardel hob Schulleiter Christoph Grunewald hervor.

„Der Schafauftrieb ist für den Tierpark Nordhorn eine gute Werbung für regionale Produkte, das Bentheimer Landschaf und die Naturschutzarbeit vor Ort!“ so der zoologische Leiter des Tierparks, Dr. Hermann Kramer. Neben dem Kräuterwacholder standen besonders das Bentheimer Landschaf und seine Produkte im Fokus. Mit einem leckeren Hirteneintopf aus der Tierparkgastronomie und selbstgemachten, regionalen Smoothies der Schülerfirma vom Missionsgymnasium wurden die Gäste verwöhnt.

„Als Tierpark bemühen wir uns um die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Haustierrassen!“ so Dr. Kramer. „Diese Nutztierrassen haben nur eine Chance zu überleben, wenn sie auch genutzt werden!“ Beim Bentheimer Landschaf war früher die Wolle begehrt, diese spielt heute leider überhaupt keine Rolle mehr. Nur durch den Einsatz in der Landschaftspflege und die Vermarktung des Fleisches haben diese seltenen Rassen eine Chance wieder in ausreichender Zahl gehalten zu werden. Der Tierpark will auch in Zukunft seinen Teil zur Arterhaltung beitragen und die Vermarktung regionaler Produkte stärken.